Der Tag begann mit einem Mosaik aus Kopfschmerzen, Gedächtnislücken und einem Mund, der so trocken war wie die Sahara. Ich öffne ein Auge, dann das andere. Gut. Ich liege schon mal im richtigen Bett, aber es fühlt sich an, als hätte ich einen Betonmischer im Kopf. Mein Handy liegt irgendwo unter mir. Blind fummel ich danach, während mein Hirn langsam versucht, die Puzzleteile der letzten Nacht zusammenzusetzen. Wie bin ich eigentlich nach Hause gekommen?
Mit einem Stöhnen drehe ich mich zur Seite und starre auf den Wecker. Verdammt, wir haben gleich Treffpunkt. Ich versuche mich aufzurichten, was sich anfühlt, als würde ich einen Panzer starten. Jeder Muskel schrie nach Gnade. Mit letzter Kraft schleppte ich mich ins Bad und starrte in den Spiegel. Ein Zombie mit Trikot wäre wohl eine passende Beschreibung gewesen. Ich zücke mein Handy und werfe einen letzten, verzweifelten Blick in unsere WhatsApp-Gruppe. Vielleicht hatte ja jemand eine Nachricht geschrieben, dass das Spiel aufgrund von schlechtem Wetter abgesagt wurde. Oder irgendeine andere unvorhergesehene Katastrophe hat uns gerettet. Aber nein, alles ruhig. Nach einer eiskalten Dusche und einem schnellen Frühstück, das hauptsächlich aus Kaffee und Schmerztabletten bestand, machte ich mich auf den Weg zum Sportplatz.
So oder so ähnlich erging es heute wohl nicht nur mir sondern auch dem ein oder anderen weiteren Spieler, nachdem am Vortag noch die Hochzeit von unseren Edelfans Raffa und Jonny war. Unsere Mannschaft war dort zahlreich vertreten und zeigte zumindest dort Topleistung. Glückwunsch an die 2 auch noch von unserer Seite.
Das Birnbergstadion war gut gefüllt – denn der Spitzenreiter der Liga war zu Besuch, und die Erwartungen waren entsprechend gemischt. Ganz nach dem Motto: „Vielleicht überraschen wir ja – oder eben auch nicht.“
In den ersten Minuten lief es noch ganz ordentlich. Nach dem ersten Gegentor konnten wir durch Steffen sogar den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich feiern. Euphorie? Kurz. Freude? Eher flüchtig.
Denn dann kam, was kommen musste: Das 1:2 ließ nicht lange auf sich warten. Stiffler hatte noch eine dicke Chance zum 2:2 auf dem Fuß, doch leider scheiterte er am Torhüter. Danach ging’s rapide bergab. Kurz vor der Halbzeit das 1:3 – und ab da wussten wir: Das wird nix mehr heute. Die Lust verflog, die Beine wurden schwerer, und die Köpfe hingen tief.
In der zweiten Halbzeit dann das volle Programm: Uns ging die Kraft aus, und das merkten auch die Gegner. Der Vortag? Ja, der hat seinen Tribut gezollt. Irgendwann stand es dann 1:7, und auch die Zuschauer dachten sich wohl: „Naja, wenigstens sind hier immer viele Tore zu sehen!“ Am Ende waren wir froh, als der Schlusspfiff kam. Auch Lupf hätte den Tag wohl lieber auf Maxims Lieblingsposition statt in der Innenverteidigung verbracht. Dem Seestern.
Highlights gab es trotzdem. So war der Bienenstichkuchen von Mitsch und Melone im Sportheim klasse!
Fazit: Nicht unser Tag. Dafür immer gut für eine Story und was Süßes. Nächsten Freitag geht’s schon wieder weiter, und vielleicht läuft es dann ja auf dem Platz besser.